Doppel-Gold im Schwimmen für deutsche Mannschaft
19.39 Uhr: Schwimmerin Tanja Scholz und Josia Tim Alexander Topf haben innerhalb von zehn Minuten die ersten beiden Goldmedaillen für die deutsche Paralympics-Mannschaft geholt. Die querschnittgelähmte Scholz holte sich über 150 Meter Lagen in 2:51,31 Minuten Platz eins und sicherte sich am vierten Tag das lang ersehnte erste Gold für Deutschland. Nur wenig später schwamm Topf mit einem starken Endspurt ebenfalls über 150 Meter Lagen in 3:00,16 Minuten ebenfalls zu Gold.
Scholz lag nach der Rückendisziplin noch auf Rang vier, kämpfte sich nach Brustschwimmen auf Platz drei vor und sicherte nach einer Aufholjagd mit einem Paralympics-Rekord die erste Goldmedaille. Gina Böttcher wurde Vierte.
Topf war nach 100 Metern ebenfalls auf Rang drei und überholte auf der Freistil-Strecke auf den letzten Metern die Australier Ahmed Kelly und Grant Patterson.
Nächste Medaille: Ruderer holen Bronze im Mixed
Sonntag, 01. September, 13.13 Uhr: Das deutsche Ruder-Duo Jan Helmich und Hermine Krumbein hat Bronze bei den Paralympics im Mixed-Wettbewerb gewonnen. Auf der Strecke über 2.000 Meter in Vaires-sur-Marne vor den Toren von Paris erreichten sie in 7:28,31 Minuten Platz drei. Nach einem Endspurt kamen die beiden Deutschen nur knapp eine Zehntelsekunde hinter den zweitplatzierten Duo aus Großbritannien ins Ziel.
Viel Pech hatte dagegen der Ruder-Vierer mit Steuerfrau. Mit einem Rückstand von lediglich sechs Hundertstelsekunden auf Frankreich reichte es im Mixed für Susanne Lackner, Valentin Luz, Marc Lembeck, Kathrin Marchand und Inga Thöne nur zu Platz vier.
Ernüchternd verlief der Vormittag der deutschen Leichtathleten im Stade de France. Der kleinwüchsige Kugelstoßer Yannis Fischer kam nicht über den sechsten Platz hinaus. Katrin Müller-Rottgardt im Weitsprung musste sich mit dem fünften Platz begnügen und Merle Menje über 800 Meter sowie Max Marzillier über 100 Meter verpassten ihre Finalläufe. Zudem landete Nicole Nicoleitzik auf dem achten Platz in der Entscheidung über 200 Meter.
Weitspringer Schäfer verpasst Medaille in Paris
21.41 Uhr: Leon Schäfer hat die erste Medaille für die Leichtathleten überraschend verpasst. Deutschlands Para Sportler des Jahres sprang im Weitsprung der Startklasse T63 6,93 Meter und landete damit lediglich auf Rang vier. Zum anvisierten Sieg fehlten 75 Zentimeter auf Joel de Jong, auf Bronze acht Zentimeter. In Tokio hatte er trotz Problemen mit der Prothese Silber im Weitsprung und Bronze über die 100 m gewonnen.
De Jong hatte Schäfer im Juni mit 7,67 Metern in Leverkusen gleich um 42 Zentimeter den Weltrekord abgenommen, nun schaffte er noch einen Zentimeter mehr. Dahinter landete Daniel Wagner aus Dänemark mit 7,39 Meter auf Rang zwei, Dritter wurde der Niederländer Noah Mbuyamba mit 7,01 Meter. Er wolle „eine geile Show“ abliefern und „auf Gold gehen“, hatte Schäfer im Vorfeld gegenüber dem SID angekündigt.
Das klappte allerdings ganz und gar nicht, mit 6,43 Metern und einem Durchläufer startete er schwach in den Wettkampf. Die Konkurrenten legten gleich Weiten deutlich jenseits der sieben Meter vor. Im dritten Versuch steigerte sich der Leverkusener auf 6,93 Meter, doch auch das brachte Schäfer nicht die nötige Sicherheit. In der zweiten Hälfte des Wettkampfs konnte er sich nicht mehr steigern.
Als Kind wollte Schäfer eigentlich Fußballer werden, schaffte es in die Bremen-Auswahl, bis mit zwölf Jahren der Knochenkrebs kam. Sein rechter Oberschenkel musste amputiert werden. Für Schäfer brach eine Welt zusammen. Die Operation weckte seinen Kampfgeist, er wollte nun unbedingt einen Parasportler treffen, der ihm zeigt, was ein Mensch mit Prothese leisten kann. Nach einer Begegnung mit Markus Rehm begann er seine Leichtathletik-Karriere.
Eine weitere Chance bekommt Schäfer in Paris über die 100 m. Der Vorlauf findet am Sonntagabend statt, das Finale einen Tag später.
Schwimmerin Maack holt Bronze über 100 Meter Rücken
18.19 Uhr: Das nächste Edelmetall für Deutschland ist perfekt: Schwimmerin Mira Jeanne Maack hat bei den Paralympischen Spielen die Bronzemedaille gewonnen. Die 20-Jährige aus Berlin musste sich am Samstagabend im Finale der Startklasse S8 über 100 m Brust in deutscher Rekordzeit von 1:18,36 Minuten nur Alice Tai aus Großbritannien (1:09,96) und der Russin Wik
Nach der ersten deutschen Medaille durch Maurice Wetekam am Vortag sicherte Maack dem Deutschen Behindertensportverband (DBS) das schon zweite Edelmetall im Becken. Ihren im Vorlauf am Vormittag aufgestellten deutschen Rekord konnte Maack sogar noch drücken. Es ist zudem ihr erstes Edelmetall bei Paralympischen Spielen.
Maike Naomie Schwarz schwamm bei ihrem Paralympics-Comeback im Finale über die 100 m Rücken in deutscher Rekordzeit von 1:15,08 Minuten auf Rang acht. Die gebürtige Japanerin, die wegen Depressionen die Sommerspiele in Tokio auslassen musste, hatte im Vorlauf das letzte der acht Tickets für den Endlauf gesichert.
„Ich bin stolz, dass ich noch ein zweites Mal ins Wasser gesprungen bin“, sagte die emotionale Schwarz. Vor allem in den zwei, drei Stunden vor den Rennen habe sie zu kämpfen. „Ich versuche alles durchzugehen, das, was ich in der Therapie gelernt habe“, erklärte die sehbehinderte 30-Jährige, die in Paris noch in den Freistil-Disziplinen über 50 und 100 m am Start steht.
Johanna Döhler schied in der Klasse S13 über 400 m Freistil schon im Vorlauf als Neunte aus, der 14-Jährigen fehlten mehr als zwölf Sekunden für das Finale.
Badminton: Wandschneider erreicht vorzeitig Halbfinale
18.15 Uhr: Routinier Thomas Wandschneider hat als einziger deutscher Badmintonspieler die Vorrunde überstanden. Der an Position zwei gesetzte 60-Jährige gewann in der Rollstuhl-Startklasse WH1 auch sein zweites Gruppenspiel gegen den Chinesen Yang Tong mit 2:1 (24:22, 12:21, 21:16) und sicherte sich damit souverän Platz eins in Gruppe C. Damit darf er das Viertelfinale überspringen und zieht direkt ins Halbfinale ein.
Dort trifft der querschnittsgelähmte Grasdorfer am Sonntag auf den Sieger des chinesischen Viertelfinalduells Qu Zi Mo oder erneut Yang Tong, das Spiel um Platz drei sowie das Finale finden am Montag statt. Badminton ist in Paris erst zum zweiten Mal Teil des paralympischen Programms, in Tokio war das deutsche Team ohne Medaille geblieben.
In Paris vertritt Wandschneider in der K.o.-Runde alleine die deutschen Farben, nachdem er im Doppel gemeinsam mit Rick Cornell Hellmann nach drei Niederlagen in der Vorrunde gescheitert war. Hellmann schied auch im Einzel mit zwei Niederlagen als Gruppenletzter der Startklasse WH2 aus. Für Marcel Adam war in der Gruppenphase der Klasse SL4 ebenfalls direkt Endstation.
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