Eigentlich sollte es um die bald beginnende Champions League, um den neuen Ligaspielmodus und um das Vorhaben von Amazon Prime gehen, wie die Partien der Königsklasse ab Mitte September präsentiert werden. Aus diesem Grund lud der Streaminganbieter am Mittwoch zu einer Fußball-Gesprächsrunde nach München – doch weil Matthias Sammer, Experte bei Prime, vor Ort war und weil dem Sachsen etliche Fragen zu den jüngsten Geschehnissen im deutschen Fußball gestellt wurden, kam auf einmal ein anderer Schwerpunkt auf: der unpassende Umgang des FC Bayern mit verdienten Spielern.
Sammer über Umgang mit Goretzka: „Ich kenne so etwas gar nicht“
Die Münchner hatten im Sommer dem nicht mehr so richtig benötigten Leon Goretzka einen Vereinswechsel nahegelegt. Und das öffentlich.
Ein Umgang, den Sammer nicht fassen kann. „Auf so eine Idee wäre ich als Verantwortlicher niemals gekommen“, sagte er. „Ich kenne so etwas gar nicht.“
Sammer erinnerte dabei an seine eigene Spielerzeit und erzählte: „Jupp Heynckes oder Ottmar Hitzfeld haben niemals irgendeinen Spieler infrage gestellt. Daran kann mich nicht erinnern. Und ich habe auch teilweise Dreck gespielt.“
Kein Verständnis für Bayern: „Das ist etwas untypisch“
Dass bei den Bayern zuletzt neben Goretzka auch andere andere Spieler öffentlich kritisiert wurden, hält Sammer für ein Unding. „Das ist etwas untypisch für Bayern München. Ich habe auch in der Vergangenheit nie öffentlich wahrgenommen, dass das passiert ist.“
Auf Goretzka angesprochen, sagte Sammer dann weiter: „Wenn ich jemanden irgendwann nicht mehr haben will, dann kann man das anders lösen als über die Öffentlichkeit.“
Sammer: Man kann nicht 20 Millionen fordern und weniger spielen wollen
Nun gut: Um die Champions League ging es dann auch noch. Der neue Modus bringt für alle Mannschaften in der Ligaphase zwei Spiele mehr als zuvor mit sich. Für die Mannschaften, die dann in den Playoffs um den Einzug ins Achtelfinale spielen, werden es vier sein.
Das Thema Mehrbelastung beschäftigt Trainer und Spieler bekanntermaßen seit einigen Jahren – Sammer hat dafür aber wenig Verständnis.
Die Spieler könnten doch nicht „Gehälter von 18 oder 20 Millionen Euro verlangen“ und nicht „mehr spielen wollen“. Sammer hält die Mehrbelastung für „marginal“, der Amazon-Experte machte klar: „Das haben die Spieler im Tank.“ Sein Fazit dazu: „Die Guten werden darauf Antworten finden, die Schlechten resignieren.“
Im Zuge der Medienrunde mit Sammer verkündete Amazon Prime auch die ersten fünf Champions-League-Spiele, die der Anbieter dienstags übertragen wird:
- 1. Real Madrid – VfB Stuttgart
- 2. Borussia Dortmund – Celtic Glasgow
- 3. Real Madrid – Borussia Dortmund
- 4. FC Liverpool – Bayer Leverkusen
- 5. FC Bayern – Paris Saint-Germain
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