Berlin. Im Süden Deutschlands kann es aufgrund von Starkregen zu Überflutungen kommen. Auch einige Nachbarländer sind betroffen.
In den kommenden Tagen werden im Süden Deutschlands heftige Unwetter mit Starkregen erwartet. Laut Sebastian Altnau vom Deutschen Wetterdienst (DWD) könnten die intensiven Niederschläge „eine markante Dauerregenwarnung notwendig machen“. Auch Hochwasser ist nicht ausgeschlossen – entsprechend warnt der im Südosten Bayerns vor einer „Gefahr für Leib und Leben durch Überflutungen von Straßen/Unterführungen sowie gewässernahen Gebäuden“.
Besonders stark von den Regenfällen betroffen sein, werden allerdings unsere östlichen Nachbarländer Österreich, Tschechien und Polen. Im Osten Tschechiens wurde angesichts der Prognosen die höchste Extremwetterwarnstufe ausgerufen. Hier könnten stellenweise über 100 Liter Regen pro Quadratmeter in 24 Stunden fallen. Polens staatlicher Wetterdienst IMGW warnt vor „sehr schnellen und gefährlichen Anstiegen der Wasserstände“. Auch hier gilt in einzelnen Regionen die höchste Warnstufe.
Hochwasser aktuell – die News vom 13. September: Bis zu 300 Liter Regen: Österreich erwartet Hochwasser und Erdrutsche
17.30 Uhr: Wetter-Fachleute in Österreich erwarten in den kommenden Tagen neben massiven Regenmengen auch Überschwemmungen und Erdrutsche. Von Freitag bis Dienstag könnten im Großteil des Alpenlandes 100 bis 200 Liter Regen pro Quadratmeter fallen, hieß es vom staatlichen Meteorologie-Institut Geosphere Austria. In Teilen Niederösterreichs und Oberösterreichs könnten es demnach auch mehr als 300 Liter werden.
Entlang der Donau bereiteten sich Einsatzkräfte auf ein Hochwasser vor, wie es etwa alle 10 bis 15 Jahre vorkommt, hieß es von den Behörden. Unter anderem wurden mobile Hochwasserschutzanlagen aufgebaut und Sandsäcke gefüllt.
Reisende mussten am Freitag am Flughafen Wien mit Verspätungen rechnen. „Aufgrund der aktuell schlechten Wetterlage an verschiedenen europäischen Standorten und in Wien kommt es derzeit zu vereinzelten Verzögerungen im Flugverkehr ab Wien“, hieß es vom Flughafen. In den Bergen sorgte Schnee für lokale Straßensperren. Ab 800 Meter herrsche Lawinengefahr, warnte das Bundesland Salzburg.
Slowakei will Hochwasser in Hauptstadt verhindern
14 Uhr: Die Behörden der Slowakei bereiten sich darauf vor, in der an Österreich und Tschechien grenzenden Region Zahorie gezielt Flächen zu überschwemmen, um größere Schäden durch Hochwasser zu verhindern. In Zusammenarbeit mit der Feuerwehr suche man bereits geeignete Flächen dafür aus, sagte Umweltminister Tomas Taraba der Nachrichtenagentur TASR. Das Hochwasser des Grenzflusses March solle damit notfalls abgeleitet werden, bevor es in Bratislava die Donau erreiche.
Die slowakische Hauptstadt liegt direkt am Zusammenfluss von Donau und March im Dreiländereck zu Ungarn und Österreich.
Taraba rechnet mit einem Jahrhundert-Hochwasser der March, wie er sagte. Abgesehen von der March-Region drohen laut staatlichem Wetterdienst SHMU Überschwemmungen vor allem in den an Tschechien angrenzenden Landbezirken der nördlichen Westslowakei. Dort und in Bratislava waren die Feuerwehren schon seit Donnerstagabend wegen mehrerer Bäume, die auf geparkte Autos und Fahrbahnen gestürzt waren, im Einsatz.
Experte alarmiert – Sind nicht an Extremwetter angepasst
13.38 Uhr: Extremwetterereignisse werden durch den Klimawandel begünstigt. Doch die Anpassung wird von in Deutschland verschleppt. Experten sind alarmiert. Lesen Sie dazu auch:
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Auch Tschechien wappnet sich gegen Hochwasser
11.28 Uhr: Entlang der Flüsse in Tschechien laufen die Vorbereitungen auf drohende Hochwasser. Die Regierung berief einen Krisenstab ein. Der Abfluss aus den Stauanlagen an der Moldau sei „rasant erhöht“ worden, teilte Landwirtschaftsminister Marek Vyborny auf der Plattform X mit. Am Freitag wurden mehr als 300 Kubikmeter pro Sekunde abgelassen. Mit der Maßnahme sollen die Kapazitäten in den Stauseen für die später erwarteten Wassermassen freigehalten werden.
Die Entwicklung im deutschen Nachbarland wird wegen der eingestürzten Carolabrücke derzeit in Dresden besonders aufmerksam beobachtet. Die Moldau fließt nördlich von Prag in die Elbe.
dpa/AFP/epd/FMG
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