Stromausfall: So handeln Sie bei einem Blackout richtig

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Wer im eigenen Haus feststellt, dass Lampen, Herd und Kühlschrank nicht mehr funktionieren, sollte zunächst die hauseigenen Sicherungen überprüfen. Häufig sorgen auch einzelne elektronische Geräte für einen Stromausfall. Das betrifft zum Beispiel alte oder defekte Haushaltsgeräte. In dem Fall hilft es, den Übeltäter einfach vom Stromnetz zu nehmen. Wenn danach die Sicherung wieder in ihre Ursprungsposition zurückgedrückt wird, können die Probleme bereits behoben sein.

Einzelfall oder komplette Nachbarschaft betroffen?

Liegen auch Wohnungen in der Nachbarschaft im Dunkeln, ist vermutlich die ganze Straße oder das Viertel betroffen. Ein Stromausfall ist aber kein Notfall, der an Polizei oder Feuerwehr gemeldet werden muss. In dem Fall wenden Sie sich am besten an die Störungs-Hotline des Stromnetzbetreibers. „Diese Telefonnummer sollte man sich bereits vorher vom Stromanbieter besorgt haben“, rät Peter Hofmann, Kundenberater beim Wiesbadener Energieversorger ESWE. Diese Hotline gibt Auskunft, wann ein Stromausfall vermutlich behoben sein wird.

Frische Lebensmittel sind bei permanentem Stromausfall gefährdet

Kommt über einen längeren Zeitraum kein Saft mehr aus der Steckdose, sind weitere Maßnahmen notwendig. Zuerst tauen in der Regel Kühl- und Gefrierschränke ab, wodurch frische Lebensmittel schnell verderben. Die Heizung funktioniert nicht mehr, denn auch Öl- und Gasheizungen werden elektronisch gesteuert. Nur die wenigsten privaten Haushalte können in einem solchen Notfall auf einen Notstrom-Generator zurückgreifen.

Geräte vom Netz nehmen, um es zu entlasten

Während eines Stromausfalls sollten private Haushalte alle Geräte vom Netz nehmen, auch wenn dieses im Moment nicht funktionieren. Bleiben nämlich alle eingeschaltet, können sie das Stromnetz überlasten und zum erneuten Zusammenbruch führen. Sobald der Strom wieder fließt, können alle Geräte nach und nach wieder eingesteckt werden. Bei empfindlichen Geräten wie PC oder Notebook ist es ratsam, sie vom Netz zu nehmen. „Bei Tests, den Stromausfall zu beheben, können sie zu sehr belastet werden“, weiß Hofmann.

Handyakku sparen und Telefonieren reduzieren

Ohne Strom wird das Telefonieren und Surfen im Internet schnell zum Problem. Mit einigen Stunden Verzögerung steht das Festnetz-Telefon nicht mehr zur Verfügung. Bei einer Übertragung via Internet ist das Telefon sofort gestört. „Mobilfunknetze sind für Stunden durch Batterien oder Notstromaggregate abgesichert“, weiß Hofmann. Bei einem größeren Stromausfall können die Netze schnell überlastet sein. „Darum sollte das Telefonieren auf das Nötigste beschränkt bleiben“, empfiehlt Hofmann.

PC-Daten richtig sichern

Um wichtige Geräte vor Stromausfällen zu schützen, wird eine so genannte unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) eingesetzt. Sie liefert für mehrere Stunden Strom. Dadurch bleibt ausreichend Zeit, um wichtige Programme zu schließen oder PCs und Server ohne Datenverluste herunterzufahren. Mittlerweile gibt es solche Geräte auch für private Haushalte. Sie sind so kompakt, dass sie unter den Schreibtisch passen. Häufig werden USVs auch mit ausschaltbaren Steckdosenleisten kombiniert. „Verbraucher sollten darauf achten, dass die Geräte technische Gütesiegel haben“, sagt Hofmann.

Wichtige Hilfsmittel bei Stromausfällen

Dauert der Stromausfall länger, sind einige Hilfsmittel unverzichtbar. „Eine Taschenlampe oder ein Handy mit Licht sollte jeder für den Notfall parat haben“, sagt Hofmann. Mit einem batteriebetriebenen Radio können Sie sich auf dem Laufenden zu halten. Bei einem längeren Stromausfall kommunizieren die Behörden auch über Rundfunk. Lebensmittel zuzubereiten geht oftmals ohne Strom. Das wird erst schwierig, wenn das Trinkwasser ausgeht. Menschen mit einem Gasherd sind von einem Stromausfall überhaupt nicht betroffen. Manchmal funktioniert jedoch der Zünder, der den Funken verursacht, elektrisch. Dann brauchen Sie ein Stielfeuerzeug oder ein langes Streichholz, damit Sie sich beim Anzünden nicht verbrennen.

Netzbetreiber haftet bei einem Stromausfall für Schäden

Ist der Stromausfall durch Netzüberspannung entstanden, haftet nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs der Netzbetreiber. Diese resultieren oft durch Schwankungen im Stromnetz. Sind dadurch in Ihrem Haushalt Schäden entstanden, müssen diese beim Netzbetreiber geltend machen. Er springt aber nicht ein, wenn der Blackout durch höhere Gewalt wie ein Blitzeinschlag oder Hochwasser verursacht wurde.

Es gibt eine Obergrenze für Schäden

Ein Schaden durch Stromausfall muss sich mindestens auf 30 Euro belaufen. Die Obergrenze liegt bei 5.000 Euro. Zudem sind Sie verpflichtet, einen Zusammenhang zwischen Stromausfall und Schaden nachzuweisen. Der Schaden sollte schriftlich und mit Fotos dokumentiert werden. Am besten sollten Verwandte oder Nachbarn ihn bezeugen können. Informieren Sie den Netzbetreiber per Brief über den Schadensfall. Auch gesundheitliche Folgen fallen darunter, wenn zum Beispiel durch den Stromausfall die Heizung ausfällt und ein Bewohner erkrankt.

Sonderfall: Unwetter

Wer sich auch gegen Schäden durch Netzüberspannung bei Unwettern absichern will, kann das mit einer Hausrat- oder Gebäudeversicherung tun. Kurzschluss und Überspannung werden aber nur übernommen, wenn dafür eine Klausel vereinbart wurde. In solchen Verträgen sollten Sie immer überprüfen, ob Induktionsschäden abgedeckt sind. Eine Überspannung entsteht, wenn ein Blitz direkt oder in einer Entfernung bis zu vier Kilometern Entfernung zum Haus einschlägt. Betroffen kann ein Laternenmast oder auch das Nachbarhaus sein. Die riesige Energiemenge wird über alles, was leitet, transportiert. Fehlt eine Ableitung, kann sie elektrische Geräte zerstören. Gefährdet sind vor allem PCs, TV-Geräte, Radios, Haushaltsgeräte und Regelungen für Heizungsanlagen.

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