Quo vadis, Digitalisierung? Diese Frage stellt der Digitalverband Bitkom alljährlich den deutschen Städten und erstellt daraufhin ein Ranking. Das sind die Ergebnisse für 2024.
Nichts bleibt von der digitalen Revolution unberührt, so heißt es oft. Doch oft schwingt mit, dass die Entwicklung in Deutschland im Schneckentempo voranschreitet. Zur Schaffung einer innerdeutschen Vergleichsbasis erhebt der Digitalverband Bitkom jährlich im Smart City Index den Digitalisierungsgrad deutscher Städte. Fünf Kategorien werden dabei einer Prüfung unterzogen: Administration, IT und Kommunikation, Energie und Umwelt, Mobilität und Gesellschaft und Bildung. Hier sind die Resultate dieses Jahres.
München hält seine Position als digitaler Vorreiter auf deutschem Boden und erweitert im Smart City Index 2024 seinen Vorsprung. Diese Schlussfolgerung zieht der Digitalverband Bitkom aus der aktuellen Auswertung. In den Top Drei behaupten sich zudem konstant Hamburg und Köln. Im Gesamtranking der deutschen Großstädte zeigen sich vor allem jenseits der Spitzenplätze Bewegungen: So hat Bochum sich vom elften auf den vierten Rang vorgearbeitet, während Aachen vom fünften auf den elften Platz zurückgefallen ist. Neu in den Top 10 sind Freiburg im Breisgau (sechs) und Lübeck (acht).
Extreme Variation bei den Einzelkategorien-Spitzenplätzen
München führt mit 88,3 von 100 möglichen Punkten weiterhin vor allen anderen Städten in der Kategorie IT und Kommunikation. Auch Hamburg konnte sich verbessern, der Abstand zu München hat sich jedoch trotz einer Steigerung auf 86,2 Punkte vergrößert. Köln sichert sich mit 83,2 Punkten nicht nur den dritten Platz im Gesamtranking, sondern erstmals auch den ersten Platz in der Kategorie Digitale Verwaltung.
Aber auch auf den hinteren Plätzen gibt es Spitzenreiter: Düsseldorf, im Gesamtranking auf Platz 17, führt erstmals die Kategorie Gesellschaft und Bildung an, während Ingolstadt (Platz 23) überraschend den ersten Platz in der Kategorie Energie und Umwelt belegt. Berlin, im Gesamtranking auf Platz 28, erreicht in der Kategorie Mobilität mit der Maximalpunktzahl von 100 einen neuen Rekord. Trotz schwächerer Gesamtplatzierungen zeigen diese Städte, dass auch sie in Teilbereichen Vorreiter der Digitalisierung sein können.
Aufsteiger und Absteiger: Bewegung im Gesamtranking
Am meisten Boden im Gesamtranking gutmachen konnte Reutlingen, das sich um 27 Plätze auf Rang 51 verbessert hat. Auch Potsdam zeigt einen deutlichen Fortschritt: Die brandenburgische Landeshauptstadt kletterte um 21 Plätze auf Rang 27 und gehört damit zu den größten Gewinnern des Jahres. Auch Würzburg und Ingolstadt konnten sich deutlich verbessern und jeweils 19 Plätze gutmachen. Saarbrücken verzeichnet ebenfalls einen deutlichen Sprung nach vorne und verbessert sich um 17 Plätze auf Rang 49.
Auf der anderen Seite gibt es auch deutliche Verlierer im Ranking. Am stärksten fällt Siegen mit einem Verlust von 18 Plätzen auf Rang 68 zurück. Auch Offenbach am Main und Mannheim verlieren deutlich: Offenbach rutscht um 16 Plätze auf Rang 72 ab, Mannheim verliert 15 Plätze und liegt nun auf Platz 30. Erlangen verliert ebenfalls 15 Plätze und liegt nun auf Rang 66. Remscheid, das auf den 80. Platz abrutscht, gehört ebenfalls zu den stark zurückgefallenen Städten und liegt nun nur noch knapp vor dem Schlusslicht Salzgitter.
Für den diesjährigen Smart City Index wurden über 13.000 Datenpunkte aus 82 deutschen Städten erhoben und ausgewertet. Die Daten stammen aus den fünf Kategorien und wurden von den Kommunen zur Verfügung gestellt. Mit einer Rücklaufquote von 99 Prozent haben sich fast alle deutschen Städte an der Befragung beteiligt.
Von (fski/spot)
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