Andere Länder: In diese Fettnäpfchen sollten Sie im Urlaub lieber nicht treten

Strand.jpg

Die Füße ausstrecken, zu viel Trinkgeld oder falsch Winken: Im Urlaub tappt man schnell in Fettnäpfchen. Wer reist, sollte sich mit den Konventionen vor Ort beschäftigen und die folgenden Dinge vermeiden.

Achtung im Urlaub: Was in Deutschland nicht der Rede wert ist, kann anderswo zu Irritationen führen. Eine Auswahl an Fettnäpfchen, in die Sie im Ausland nicht treten sollten.

1. Unpassende Begrüßung wählen

Handschlag oder Küsschen? Umarmung oder Verbeugung? Oder nur ein kurzes Nicken? Die Auswahl ist groß und falsche Entscheidungen bei der Begrüßung sind schwer wieder gutzumachen.

Ein schönes Beispiel war der „Bow-Shake“ des damaligen US-Präsidenten Barack Obama: Bei seiner ersten Begegnung mit dem japanischen Kaiser im Jahr 2009 streckte er die rechte Hand zum Handschlag aus und verbeugte sich gleichzeitig – ein echter Fauxpas, den der Kaiser mit einem Lächeln quittierte.

Im Ausland sind die Deutschen für ihren „Knochenbrecher“-Handschlag bekannt. Nur: Damit hinterlässt man keinen guten Eindruck, sondern höchstens Druckstellen beim Gegenüber.

2. Unbedacht gestikulieren

Ausufernde Gesten gelten in vielen Ländern nicht nur als irgendwie ungehobelt, sie sind auch oft missverständlich. Wer weiß schon, dass die „Daumen hoch“-Geste in Deutschland und den USA zwar „spitze“ bedeutet, in diversen Ländern des Orients jedoch einem ordinären „Verpiss dich“ entspricht (das ist noch die schöne Formulierung) und in Israel als Zeichen der Prostitution gilt?

Oder dass die Halsabschneider-Geste in Polen mit „sturzbesoffen“ übersetzt wird? Und das sind nur zwei Beispiele von vielen Situationen, in denen Gestik zu Missverständnissen führt.

3. Falsch Trinkgeld geben

Mit der deutschen Zehn-Prozent-Regel liegt man zwar in vielen Ländern richtig, aber eben nicht überall. In den USA beispielsweise, wo die Angestellten auf die Trinkgelder angewiesen sind, darf es auch doppelt so viel Trinkgeld sein.

In anderen Ländern, wie Singapur oder Japan, sind Trinkgelder überhaupt nicht üblich und werden schlicht nicht angenommen, denn guter Service ist dort selbstverständlich. Drückt man das Trinkgeld der Bedienung auch noch gönnerhaft in die Hand, ist der Fettnapf perfekt. Besser ist: nach dem Zahlen diskret auf dem Tisch liegen lassen.

4. Die Toilette nicht verstehen

Es gibt Bedürfnisse, die weltweit gleich sind. Nicht aber ihre Umsetzung: Warum steht auf einer thailändischen Toilette ein Eimer in der Ecke? Für das Klopapier natürlich. Wer ihn nicht benutzt, kann peinliche Überschwemmungen verursachen.

Und was macht man, wenn die öffentliche Toilette nicht abschließbar ist? Klopfen, bevor man hineingeht, und nicht mit Schwung hineinfegen.

Eines der schönsten Fettnäpfchen der Welt sind die japanischen Toilettenschuhe, die zum Beispiel im Restaurant vor dem stillen Örtchen warten. Man trägt sie – der Name ist Programm – aus hygienischen Gründen auf der Toilette und nur dort. Natürlich vergessen westliche Besucher regelmäßig, sie wieder gegen reguläres Schuhwerk auszutauschen und schlurfen damit zurück an den Tisch, sehr zum Ärger der japanischen Gäste.

Gut möglich, dass besagter Toilettenschuhträger dann auch noch mit einem großen Fleck auf der Hose auffällt, weil er auf der Suche nach der Spülung (Achtung, japanische Beschriftung!) den Knopf für die Po-Dusche erwischt hat.

5. (Un-)Pünktlich sein

Wer in Brasilien oder Indien pünktlich erscheint, hat gute Chancen, die Gastgeber im Feinripp-Unterhemd oder mit Lockenwicklern zu überraschen – und dann eine Weile allein zu sein. Denn bis zu einer Stunde Verspätung sind normal.

Wer diese Lektion gelernt hat und sie bei einer Essenseinladung in Schweden oder der Schweiz anwendet, wird allerdings mit kaltem Essen und angefassten Gastgebern konfrontiert. Besser: vorher diskret nachfragen, wie “pünktlich“ vor Ort interpretiert wird.

6. Glauben, die Einheimischen würden einen nicht verstehen

Natürlich macht es Spaß, sich über die Erlebnisse im Urlaubsland auszutauschen. Oder auch mal zu lachen, wenn nicht immer alles glatt läuft. Was die meisten deutschen Reisenden aber gnadenlos unterschätzen, ist die Zahl derer, die im Ausland Deutsch lernen – und damit auch verstehen.

In Italien, Belgien oder Holland ist man vielleicht zurückhaltend, wenn es darum geht, die komplizierte deutsche Grammatik selbst anzuwenden. Das heißt aber nicht, dass spitze Bemerkungen über Land und Leute nicht verstanden werden. Entgegen allen Vorurteilen gibt es auch in Frankreich viele Menschen mit soliden Grundkenntnissen in der Fremdsprache Deutsch.

7. Bestimmte Körperteile zeigen

Schnell mit der linken Hand das Kleingeld aus der Hosentasche kramen und bezahlen? Im Orient und in Indien ist das ein Fauxpas, die linke Hand gilt als unrein. Folgerichtig wird die linke Hand auch bei Tisch nicht benutzt.

In Thailand wiederum sollte man niemandem, auch nicht Buddha-Statuen, die nackten Füße entgegenstrecken – und einen wegfliegenden Geldschein besser nicht mit einem beherzten Tritt aufhalten. Denn darauf ist der König abgebildet, und das könnte als Majestätsbeleidigung gewertet werden.

Source link

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *