Nicht nur ehrliche Käufer und Verkäufer, sondern auch Betrüger treiben in Kleinanzeigen und anderen Online-Plattformen ihr Unwesen. Vor allem bei Privatverkäufen sind manche Kriminelle hellhörig. Wer aufmerksam ist, sollte bei einige Fragen stutzig werden, sonst lauert Gefahr.
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Der Pullover aus einem unüberlegten Spontankauf, das unbenutzte Musikinstrument oder Dinge, die bei einem Umzug aussortiert wurden: Sie alle können ihren Besitzern über Kleinanzeigen noch etwas Geld einbringen.
So wächst nicht nur der eigene Kontostand, sondern auch der Platz in der Wohnung. Kritisch wird es nur, wenn Betrüger die vertrauliche Ebene der Flohmarkt-App ausnutzen und versuchen, an für sie interessante Informationen zu kommen.
Insbesondere dann, wenn hochwertige Produkte, Möbel, Elektronik oder andere Gegenstände angeboten werden.
Betrüger auf Kleinanzeigen nutzen Vertrauen aus
Kleinanzeigen sind einer der beliebtesten Orte, um nicht mehr benötigte Gegenstände zu verkaufen. Mehr als 50 Millionen Mal wurde die App im Google Play Store bereits heruntergeladen. Die große Masse an Verkäufern steht nun aber vermehrt im Visier von Betrügern.
Nutzer von auf Kleinanzeigen sollten daher nun vorsichtiger mit bestimmten Fragen von Käufern umgehen. Natürlich gehört es zu einem Verkauf auf der Plattform dazu, dass Fragen gestellt werden. Wenn diese aber darauf abzielen, ob jemand spontan zu Hause ist, lohnt es sich, genauer hinzuschauen.
Kommen dann noch Fragen dazu, ob zufällig noch andere wertvolle Gegenstände zum Verkauf stehen, ist es Zeit, misstrauisch zu werden. Kriminelle könnten mit solchen Fragen die Wohnung der Betroffenen quasi ausspionieren und einen geeigneten Zeitpunkt für einen Einbruch finden.
Mögliche oder ähnliche Fragen sollten Misstrauisch machen:
- „Könnten Sie den Artikel heute Abend persönlich abholen lassen?“
- „Sind Sie aktuell zu Hause, falls ich kurzfristig vorbeikommen möchte?“
- „Zu welcher Uhrzeit sind Sie in der Regel zu Hause?“
- „Könnte ich auch heute spätabends vorbeikommen?“
- „Ist es möglich, die Abholung ganz früh morgens oder spät abends zu machen?“
- „Wie viele Stunden sind Sie normalerweise außer Haus?“
- „Sind Sie unter der Woche oder eher am Wochenende erreichbar?“
- „Haben Sie Haustiere, die ich berücksichtigen muss?“
- „Wie viele Leute leben in Ihrem Haushalt? Vielleicht können Sie mir dann beim Schleppen helfen.“
- „Könnten Sie mir Ihre genaue Adresse geben, damit ich spontan vorbeikommen kann?“
- „Haben Sie sonst noch wertvolle Gegenstände zu verkaufen?“
- „Gibt es in Ihrer Wohnung noch andere interessante Dinge?“
- „Wie sieht es mit Elektronikgeräten aus, verkaufen Sie noch mehr?“
- „Haben Sie vielleicht auch Schmuck zu verkaufen?“
- „Könnten Sie die Gegenstände in Ihrer Wohnung kurz beschreiben?“
- „Gibt es in Ihrer Wohnung Dinge, die besonders wertvoll sind?“
- „Könnte ich das Auto, das auf einem Ihrer Fotos zu sehen ist, ebenfalls kaufen?“
- „Verkaufen Sie auch größere Gegenstände, wie Möbel?“
- „Haben Sie in Ihrer Wohnung Kunstwerke, die Sie verkaufen möchten?“
So können sich Nutzer schützen
Wer teure Artikel anbietet, könnte damit gleichzeitig ein Stück weit Gefahr laufen, Kriminelle anzuziehen. Sollten Verkäufer also lieber auf Nummer sicher gehen wollen, empfiehlt es sich beim Austausch von Informationen über die Abholung Ihrer Artikel achtsam zu sein.
Dabei sollte etwa in Chats auf Kleinanzeigen lediglich der Vorname und geänderte Familiennamen genannt werden (z.B. Peter Müller). Wenn eine Selbstabholung vereinbart wird, sollten die Käufer an einer neutralen Stelle warten und der verkaufte Gegenstand dort hingebracht werden. So bleibt die eigene Wohnsituation unbekannt und wird nicht ausgespäht.
Von Ole Wetjen
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