Ägyptens Präsident stellt Plan für zweitägige Waffenruhe vor

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Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat am Sonntag einen Vorschlag für eine zweitägige Waffenruhe im Gazastreifen vorgestellt. Während dieser Zeit sollten vier Geiseln aus der Gewalt der Hamas im Austausch gegen „einige Inhaftierte in israelischen Gefängnissen“ freigelassen werden. Außerdem zielt die Initiative darauf ab, die ins Stocken geratenen Waffenstillstandsverhandlungen wiederzubeleben, so der ägyptische Präsident weiter.

Al-Sisi erläuterte, dass nach der zweitägigen Feuerpause weitere Verhandlungen innerhalb von zehn Tagen vorgesehen seien. Ziel sei es, „eine vollständige Waffenruhe und die Zufuhr von Hilfsgütern“ in den Gazastreifen zu gewährleisten.

Druck auf Israels Regierung wächst

Auf der Pressekonferenz in Kairo, an der auch der algerische Präsident Abdelmadjid Tebboune teilnahm, erläuterte der ägyptische Präsident seinen Vorschlag inmitten der geplanten Friedensgespräche in Doha, an denen Diplomaten aus Israel, den USA, Ägypten und Katar teilnehmen. Ägypten, das neben Katar und den Vereinigten Staaten als ein wichtiger Vermittler zwischen der Hamas und Israel agiert, hat diesen Vorschlag nun zum ersten Mal öffentlich gemacht. Bislang gibt es weder von Israel noch von der Hamas eine offizielle Antwort auf diesen Vorschlag.

Für diesen Sonntag waren im katarischen Doha neue Gespräche zwischen Israel, den USA und Katar angesetzt, um über eine mögliche Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der Geiseln zu sprechen. Zuletzt wuchs der Druck auf die israelische Regierung, sich auf ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln einzulassen, die sich seit dem Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 noch immer in der Gewalt der Hamas im Gazastreifen befinden. Immer wieder kommt zu Massenprotesten gegen die Regierung um Benjamin Netanjahu

Israels Verteidigungsminister spricht von schmerzhaften Zugeständnissen

Israels Verteidigungsminister Joav Gallant sagte am Sonntag, dass für die Geisel-Freilassung „schmerzhafte Zugeständnisse“ nötig seien. „Nicht alle Ziele können allein durch Militäreinsätze erreicht werden“, betonte Gallant am Sonntag in einer Rede anlässlich des Jahrestags des Hamas-Großangriffs nach dem jüdischen Kalender.

Am 7. Oktober 2023 hatten Kämpfer der Hamas und anderer militanter Palästinensergruppen mehrere Orte und ein Musikfestival im Süden Israels angegriffen. Nach israelischen Angaben wurden insgesamt 1206 Menschen getötet. 251 Menschen wurden damals als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. 97 Geiseln werden dort noch immer festgehalten, von denen aber 34 nach Einschätzung der israelischen Armee inzwischen tot sind.

Israel geht seit dem Hamas-Angriff massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde des Palästinensergebiets, die nicht unabhängig überprüft werden können, mehr als 42.900 Menschen getötet.

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