Berlin. Die Bevölkerung soll Türen und Fenster geschlossen halten. Mehr als 100 Feuerwehrleute sind im Einsatz – sie warnen vor „ätzendem Rauch“.
Nach einem Brand im Duisburger Werk des Grillo-Konzerns hat eine schwarze Rauchwolke über dem Norden der Stadt gestanden. Über eine offizielle Warnmeldung forderte die Stadt die Bevölkerung auf, zu Hause zu bleiben und Fenster und Türen zu schließen. Der Vorstandschef des Unternehmens, Ulrich Grillo, gab am Abend aber vorläufige Entwarnung: „Nach jetzigen Erkenntnissen ist keine Gefahr in der Rauchwolke“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Der Brand sei aus zunächst unbekannten Gründen in der Zinksulfat-Anlage des Unternehmens entstanden, sagte eine Unternehmenssprecherin. Das Feuer wurde demnach um 16.20 Uhr bemerkt. Als die Feuerwehr mit den Löscharbeiten begonnen habe, sei auch das Dach der Produktionshalle in Brand geraten, sagte Grillo. Das Werk mit nach Unternehmensangaben rund 400 Mitarbeitern wurde evakuiert. Man müsse in den nächsten Tagen entscheiden, ob und wie lange die Produktion ausgesetzt werde, sagte der Firmenchef.
Dem Unternehmen zufolge wurde niemand verletzt. Die Duisburger Feuerwehr sprach von einem verletzten Menschen, der durch den Rettungsdienst versorgt worden sei.
Duisburg: Verkehr auf Stadtautobahn eingeschränkt
Die städtische Feuerwehr war am Abend mit rund 110 Kräften im Einsatz. Beim Löschen sei schwerer Atemschutz im Einsatz, teilte die Feuerwehr mit. Sie sprach von einer starken Rauchentwicklung mit „ätzendem Rauch“. Es würden Messungen durchgeführt. Rund um die Brandstelle seien Straßen gesperrt worden, damit die Feuerwehr arbeiten könne, sagte ein Polizeisprecher.
Der Verkehr auf der nahe liegenden Duisburger Stadtautobahn war laut Feuerwehr durch den Rauch eingeschränkt. Am Abend waren die Löscharbeiten noch nicht beendet, sagte die Grillo-Sprecherin. „Die Sicherheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die der Anwohner hat für uns oberste Priorität. Alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen wurden umgehend eingeleitet und die Situation wird weiterhin genau beobachtet“, erklärte Grillo-Standortleiter Dirk Ritterbach.
Der Grillo-Konzern beschäftigt insgesamt etwa 1.400 Menschen an sechs Produktionsstätten. Das in Duisburg hergestellte Zinksulfat wird laut Grillo als Basis-Chemikalie etwa in der Papier- und Stoffindustrie sowie in der pharmazeutischen Industrie und auch etwa als Nahrungsergänzungsmittel verwendet.
lro/dpa
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