Im Fall der gesunkenen Luxusjacht „Bayesian“ vor Sizilien ermittelt die örtliche Staatsanwaltschaft nun wegen vorsätzlichen Schiffbruchs und Totschlags. Das teilte der Oberstaatsanwalt von Termini Imerese, Ambrogio Cartosio, am Samstag auf einer Pressekonferenz mit. Konkrete Verdächtige gebe es aber nicht, und die Ermittlungen würden eine Weile dauern, sagte Cartosio.
Die mit zehn Besatzungsmitgliedern und zwölf Passagieren besetzte Segeljacht „Bayesian“ war in der Nacht zum Montag in der Nähe von Porticello vor der Küste Siziliens in einem Sturm gesunken. Ursache war eine Wasserhose, eine Art Tornado, über dem Meer. 15 Passagiere und Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden, sieben starben, darunter der Milliardär Mike Lynch und seine Tochter Hannah.
Jonathan Brady/PA Wire/dpa
Warum genau die 56 Meter lange Luxusjacht sank, ist noch unklar. Andere Boote in der Umgebung hatten dem Sturm standgehalten. Eine wichige Frage bei den Ermittlungen ist etwa, ob der Hubkiel der „Bayesian“ ausgefahren war oder nicht – und das Schiff deshalb vielleicht nicht stabil genug im Wasser lag.
Bentivoglio Fiandra, Chef der Feuerwehr von Palermo und Mitglied des Taucherrettungsteams, erklärte auf der Pressekonferenz, dass die „Bayesian“ mit dem Heck voran gesunken sei und sich dann auf die rechte Seite gerollt habe.
Der Chef der italienischen Werft Perini Navi, bei der die Luxusjacht gebaut wurde, vermutete , dass durch offene Türen, Bullaugen oder Luken möglicherweise viel Wasser in das Schiff eindringen konnte.
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