Der Ruf der Ampel ist spätestens seit dem Aus der Regierungskoalition endgültig im Keller. Im Straßenverkehr treiben anhaltende Rotphasen Autofahrer schon seit Langem regelmäßig in den Wahnsinn. Und auch die Ernährungsampel auf Supermarktware, der sogenannte Nutri-Score, konnte die Reputation der Lichtzeichenanlage nicht wirklich retten. Das dachte sich wohl auch die britische Regierung und überlegte sich eine konkretere Form der Lebensmittelkennzeichnung.
Wie Deutschland, kämpft auch das Vereinigte Königreich mit immer mehr Übergewicht in der Bevölkerung. Darum hatte die Regierung vor zweieinhalb Jahren entschieden, dass größere Restaurantbetriebe die Kalorien der einzelnen Gerichte auf Speisekarten angeben müssen. Das sollte die Besucherinnen und Besucher vom gesunden Fitnesssalat überzeugen, fettige Fish and Chips der Vergangenheit angehören.
Immerhin werden die Kalorienangaben in England wahrgenommen
Wenig überraschend, haben sich die Briten davon allerdings nicht irritieren lassen. Wie ein Forschungsteam der University of Liverpool herausfand, essen die meisten Menschen in englischen Restaurants weder gesünder noch weniger, seit sie die Kalorienzahl ihrer Gerichte kennen. Viele nehmen die Angaben aber zumindest wahr. Zum ungesunden Essen gibt es als Beilage also immerhin ein schlechtes Gewissen.
Das wiederum ist in Deutschland angenehmer gelöst. Hierzulande kann man sich getrost Pizza mit Pommes mit einem grünen Nutri-Score reinfahren und wird damit sogar im Glauben gelassen, etwas für die Figur getan zu haben. Es ist also nicht alles schlecht an der Ampel.
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