Berlin. Enormer Andrang in Swing State. Trump wettert über Verfilmung seines Lebens. Harris hält ihn für „instabil“. News zur US-Wahl im Blog.
- Vorzeitige Stimmabgabe in Georgia mit Rekordbeteiligung
- Friedlicher Machtwechsel? Trump verweigert klare Aussage
- Kamala Harris kontert Kritik: Bleibe diszipliniert bei meiner Botschaft
- Plagiatsvorwurf gegen Kamala Harris – Experte widerspricht
- Trump bezeichnet Film über sich als „widerliche Hetzjagd“
- Historiker: „Trump will einfach nicht im Gefängnis sterben“
- Kamala Harris: Trump „zunehmend instabil“ und „auf unkontrollierte Macht aus“
Es wird ernst in den USA: Die Wahl, die über die Zukunft des Landes entscheiden wird, steht kurz bevor. Gelingt es Kamala Harris oder Donald Trump vor dem Wahltag am 5. November, die Wählerinnen und Wähler von sich zu überzeugen? Erobern Demokraten oder Republikaner das Weiße Haus? Die wichtigsten News im Überblick.
Im Newsblog zur US-Wahl 2024 halten wir Sie hier mit aktuellen Nachrichten und Hintergründen auf dem Laufenden.
US-Wahl 2024 – News vom 16. Oktober: Vorzeitige Stimmabgabe in Georgia mit Rekordbeteiligung
2.43 Uhr: Im besonders umkämpften US-Bundesstaat Georgia hat am Dienstag die vorzeitige Stimmabgabe für die Präsidentschaftswahl begonnen – und sogleich eine Rekordbeteiligung verzeichnet. Nach der Öffnung der Wahllokale am Morgen wurden bereits bis 16 Uhr (Ortszeit, 22 Uhr MESZ) 251.899 Stimmen abgegeben, wie einer der Verantwortlichen, Gabriel Sterling, mitteilte. Dies sei eine Rekordzahl für den ersten Tag. Videos in den sozialen Netzwerken zeigen lange Schlangen vor den Wahllokalen.
Georgia zählt mit 16 Wahlleuten zu den sieben sogenannten Swing States, in denen der Wahlausgang erfahrungsgemäß besonders knapp ist. Auch in anderen Bundesstaaten hat die vorzeitige Stimmabgabe begonnen, sei es per Briefwahl, sei es durch persönliches Erscheinen in bereits geöffneten Wahllokalen. Nach einer Zählung der Universität Florida haben bereits mehr als fünf Millionen US-Wähler von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Die Umfragen sehen ein extrem knappes Ergebnis der Präsidentschaftswahl voraus.
Friedlicher Machtwechsel? Donald Trump verweigert klare Aussage
1.30 Uhr: Ob Donald Trump eine friedliche Machtübergabe an Kamala Harris im Fall einer Niederlage respektieren und fördern würde, bleibt weiter ungewiss. In einem Bloomberg-Interview danach befragt, wich der republikanische Präsidentschaftskandidat am Dienstag mehrfach aus und wiederholte seine Behauptung, ihm sei die Wahl 2020 gestohlen worden. Trotzdem habe er am Tag der Amtseinführung von Joe Biden das Weiße Haus anstandslos verlassen und sei nach Florida abgeflogen.
Die Machtübergabe in Washington sei „Liebe und Frieden” gewesen. Dass es Tote und über 140 verletzte Polizisten gab beim Sturm aufs Kapitol, stellte Trump in Abrede. Als Bloomberg-Chef John Micklethwait entgegnete, es sei „bei weitem der schlimmste Machtwechsel seit langer Zeit“ gewesen, warf Trump dem Journalisten Voreingenommenheit vor.
Kamala Harris kontert Kritik: Bleibe diszipliniert bei meiner Botschaft
00:10: Im Interview mit dem bekannten afro-amerikanischen Radio-Moderator Charlamagne Tha God hat die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris Kritik gekontert, sie bleibe zu sehr an ihren bekannten Stichworten kleben. „Ich nenne das diszipliniert bei einer Botschaft zu bleiben.” Ihrem Widersacher Donald Trump warf sie vor, nur mit Furcht zu agieren und an die Ängste der Menschen zu appellieren; ohne Optimismus und Zukunftsversprechen. Kamala Harris‘ Interview am Dienstagabend folgte dem Umstand, dass sie bei schwarzen Wählern in Umfragen deutlich schlechter liegt als Joe Biden dies bei der Wahl 2020 tat.
US-Wahl 2024 – News vom 15. Oktober: Plagiatsvorwurf gegen Kamala Harris – Experte widerspricht
14.39 Uhr: Der umstrittene österreichische Plagiatsjäger Stefan Weber wirft der amerikanischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris vor, in ihrem Buch „Smart on Crime“ ohne klare Quellangabe Wikipedia-Artikel zitiert zu haben. Zudem, schreibt Weber auf seiner Webseite, habe Harris eine Geschichte aus ihrer Kindheit erfunden beziehungsweise eine Geschichte aus der Kindheit von Martin Luther King übernommen.
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
Hinter den Kulissen der Politik – meinungsstark, exklusiv, relevant.
In den USA gibt es zwar durchaus Zuspruch für die Behauptungen – vor allem von Anhängern Donald Trumps. Die „New York Times“ zitiert jedoch den Herausgeber des Fach-Blogs „Plagiarism Today“, Jonathan Bailey, der die Vorwürfe als „nicht ernsthaft“ bezeichnet. Die geringe Anzahl der Verfehlungen deute auf Fehler hin, nicht auf absichtlichen Betrug. Hinzu kommt: Bei „Smart on Crime“ handelt es sich nicht um eine wissenschaftliche Arbeit sondern um ein Sachbuch. Der Umgang mit Quellen ist darin freier.
Trump bezeichnet Film über sich als „widerliche Hetzjagd“
11.58 Uhr: Regelmäßig wettert Donald Trump auf seiner Social-Media-Plattform „Truth Social“. Aktuell trifft es den Film „The Apprentice“, ein Biopic über den republikanischen Präsidentschaftskandidaten. Der Film, der Trumps Aufstieg in der Immobilienbranche der 70er und 80er Jahre zeigt, sei „billig, diffamierend und politisch widerwärtig“.
In dem Film wird vor allem der Einfluss von Roy Cohn auf Trump thematisiert. Dieser war eine Art Lehrmeister des späteren Präsidenten. Aber auch auf Trumps Beziehung zu seiner ersten Frau Ivana wird eingegangen. Vor der Veröffentlichung hatte Trump lange vergeblich versucht, den Film verbieten zu lassen. Nun bezeichnete er ihn als eine „Hetzjagd, die kurz vor den Präsidentschaftswahlen 2024 veröffentlicht wird, um der größten politischen Bewegung in der Geschichte unseres Landes zu schaden“.
Historiker: „Trump will einfach nicht im Gefängnis sterben“
11.18 Uhr: Donald Trump ist ein verurteilter Straftäter. Doch er könnte sich seiner Strafe entziehen – etwa indem er sich selbst begnadigt, sollte er erneut zum Präsidenten gewählt werden. Dass diese Möglichkeit den Republikaner antreibt, macht der amerikanische Historiker Timothy Snyder nun in einem Interview mit „t-online“ deutlich.
„Trump will einfach nicht im Gefängnis sterben, sondern bequem in seinem Bett im Weißen Haus“, so der Professor der Yale University. Trump wolle für immer US-Präsident bleiben. Alles, was ihn dabei störe, versuche er aus dem Weg zu räumen. Eines der Ziele des Präsidentschaftskandidaten sei es, alle Gesetze und Schranken, die ihn in seiner eigenen Entfaltung einengen, zu beseitigen. „Der Farmer im Mittleren Westen, dem es wirtschaftlich schlecht geht, oder die verarmte Familie aus Detroit? Dafür interessiert sich Trump überhaupt nicht.“
Kamala Harris: Trump „zunehmend instabil“ und „auf unkontrollierte Macht aus“
9.58 Uhr: Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat ihren republikanischen Rivalen Donald Trump wegen dessen Drohungen mit militärischem Vorgehen gegen politische Gegner als „zunehmend instabil“ bezeichnet. Bei einer Wahlkampfkundgebung in Erie im umkämpften Bundesstaat Pennsylvania zeigte die US-Vizepräsidentin am Montag (Ortszeit) eine Videomontage von Trump, der zur Inhaftierung politischer Gegner aufruft und wiederholt vom „Feind im Inneren“ spricht. „Donald Trump ist zunehmend instabil und aus dem Gleichgewicht geraten und er ist auf unkontrollierte Macht aus“, sagte Harris.
Der frühere US-Präsident werde Menschengruppen verfolgen, die er schon früher ins Visier genommen habe, etwa Journalisten, Wahlhelfer und Richter, die „darauf bestehen, das Gesetz zu befolgen, anstatt sich seinem Willen zu beugen“, fuhr Harris fort. „Dies ist einer der Gründe, warum ich der festen Überzeugung bin, dass eine zweite Amtszeit von Trump ein großes Risiko für Amerika darstellen würde und gefährlich wäre.“
Ältere Nachrichten und Hintergründe zu den US-Wahlen finden Sie in unserem vorangegangenen Newsblog.
fmg/dpa/afp/diha/ras/kna/epd
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