Muskelschmerzen können in ganz verschiedenen Körperregionen auftreten. Dabei sind verschiedene Ursachen möglich. Wir wollen uns in diesem Text auf Vitamin-Mangel als Auslöser der körperlichen Beeinträchtigungen beschränken.
Wann sprechen wir von Muskelschmerzen?
Bei netdoktor.de werden Muskelschmerzen – auch Myalgien genannt – als “stechende, krampfartige, ziehende, brennende oder drückende Schmerzen in den Muskeln” beschrieben. In den meisten Fällen sei “der Rücken-, Schulter- oder Nackenbereich” betroffen. Muskelschmerzen könnten akut, aber auch chronisch verlaufen.
Dahinter können “harmlose Verspannungen, Zerrungen oder Verletzungen” stecken, die selbst wieder ausheilen. Sind die Schmerzen chronisch, könnten sie auf Fehlhaltungen und Überbeanspruchung zurückzuführen sein. Ebenso ist es möglich, dass sie “ein Begleitsymptom schwerer Erkrankungen der Muskulatur selbst, des Nervensystems, des Skeletts oder anderer Organe” sind.
Welches Vitamin fehlt bei Muskelschmerzen?
Sind Muskelschmerzen auf einen Mangel von Nährstoffen zurückzuführen, verfügt der Körper über zu wenig Magnesium, Calcium oder Vitamin D. Magnesium ist laut vital.de auch wichtig für Nerven und Herz – ist nicht genügend vorhanden, hat das Auswirkungen auf die Knochengesundheit und kann zu Osteoporose führen. Calcium wird ebenfalls für die Nerven benötigt – hier droht bei einem Mangel neben Osteoporose auch trockene Haut oder eine eingeschränkte Beweglichkeit.
Damit kommen wir zu Vitamin D. Das sogenannte Sonnenvitamin stärkt Knochen und Muskeln und sorgt für eine intakte Immunabwehr. Gerade in der dunklen Jahreszeit droht eine Unterversorgung. Daher rät vital.de dazu, im Frühling und Sommer genügend Vitamin D zu tanken – also in den Monaten, in denen in Deutschland die Sonneneinstrahlung am stärksten ist. Das Portal informiert, “rund 80 bis 90 Prozent des Vitamins werden vom Körper selbst gebildet, wenn die UV-Strahlen auf die Haut treffen”.
Wie kann ich genug Vitamin D aufnehmen?
Als Faustformel, die etwa die Apotheken-Umschau unterstützt, gilt, am Tag fünf bis 25 Minuten in der Sonne zu verbringen. Dieser Wert sei jedoch abhängig von Faktoren wie “Hauttyp, Jahres- und Tageszeit, Witterung, Kleidung oder auch von der Verwendung von Sonnenschutz”. Hinzu kommt, dass in Deutschland wegen der geografischen Lage die Sonnenbestrahlung zwischen Oktober und März nicht ausreicht, um genügend Vitamin D aufzunehmen.
Zwar kann der Körper Vitamin D aus den Sommermonaten für die Versorgung in den weniger sonnenreichen Monaten speichern. Wichtig ist dann aber umso mehr eine gesunde und bewusste Ernährung. Allerdings gibt es laut Robert Koch-Institut (RKI) nur wenige Lebensmittel, die über eine nennenswerte Vitamin-D-Menge verfügen – dazu zählen fetter Seefisch, bestimmte Innereien, Speisepilze oder Eier. Alternativ kann zu Nahrungsergänzungsmitteln oder angereicherten Lebensmitteln gegriffen werden.
Allerdings ist Vorsicht geboten: Während eine Überdosierung durch Sonneneinstrahlung nicht möglich ist, kann eine übermäßig hohe Einnahme von Vitamin-D-Präparaten Folgen haben. Zunächst nennt die Apotheken-Umschau hier Übelkeit, Bauchkrämpfe, Erbrechen und Nierenschäden, langfristig ist auch eine Vergiftung nicht auszuschließen, weil der Körper das Sonnenvitamin speichert.
Wann wird von einem Vitamin-D-Mangel gesprochen?
Dies ist laut dem RKI der Fall, “wenn Vitamin D im Körper über einen längeren Zeitraum fehlt und klinisch relevante Symptome auftreten”. Genannt werden Rachitis oder Osteomalazie – also Schädigungen der Knochen. Es wird jedoch darauf verwiesen, dass der Vitamin-D-Serumspiegel starken saisonalen Schwankungen unterliegt. Ein einmalig zu niedriger Wert muss kein Hinweis auf langfristigen Mangel am Sonnenvitamin sein.
Medizinisch lässt sich ein möglicher Mangel durch einen Vitamin-D-Test beim Arzt nachweisen.
Welche Personen sind besonders gefährdet für Vitamin-D-Mangel?
Hier nennt das RKI vor allem Menschen, die sich selten im Freien aufhalten. Dies können auch immobile, chronisch kranke oder pflegebedürftige Personen sein. Unabhängig davon seien ältere Menschen “generell gefährdet, da die Eigenproduktion von Vitamin D mit zunehmendem Alter nachlässt” und sie obendrein “meist weniger Nahrung zu sich nehmen, sodass auch über die Ernährung weniger Vitamin D zugeführt wird”.
Ebenso ein erhöhtes Risiko gibt es für Säuglinge, “da sie keiner direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt werden sollten”. Daneben nennt das RKI auch “Menschen, die aus religiösen oder kulturellen Gründen nur mit bedeckter Haut ins Freie gehen, sowie Menschen mit dunklerer Hautfarbe”. Letzteres ist darauf zurückzuführen, dass Haut mit höherer Pigmentierung weniger UV-Strahlen durchlässt.
Aus einem anderen Grund sind auch Menschen mit chronischen Magen-Darm-, Leber- oder Nierenerkrankungen gefährdet – wenn sie Medikamente einnehmen, die den Vitamin-D-Stoffwechsel beeinträchtigen.
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